5,0 su 5 stelle
Absolut packend, danke für dieses Buch♥️
Recensito in Germania 🇩🇪 il 28 aprile 2020
*Rezension*
Romy Hausmann "Martha schläft"
Nachdem ich "Liebeskind" verschlungen habe, hatte ich, wie konnte es anders sein, den zweiten Thriller der sympathischen Autorin lange vorbestellt.
Wie auch im ersten Buch, hat mich besonders der ergreifende, tief gehende Schreibstil sehr schnell gefesselt. Romy schreibt... Anders. Anders als alle anderen und ich glaube, entweder man mag es, oder eben nicht. Ich liebe es.
Die Story findet abwechselnd auf verschiedenen Handlungsebenen statt, die sich erst nach einer Weile verknüpfen. Für mich waren alle Ebenen ergreifend, vor allem auf emotionaler Ebene.
Habe ich erst noch relativ entspannt gelesen und war gut unterhalten..... Wurde ich spätestens auf Seite 111 emotional total gepackt.
"Ich weiß nicht, wie es ist, wenn die Nacht einen verschluckt und erst in den Morgenstunden wieder ausspuckt, heiser gelacht, wund getanzt, verkatert und verschwitzt, an einem Ort, den man nicht kennt, neben einem Menschen der einen geliebt hat für einen wunderbaren, unbedeutenden Augenblick. Ich bin die, die am geöffneten Fenster ihrer Küche sitzt, während sie merkt, dass ihre Nachbarin samstagabends wieder Freunde zu Besuch hat. Die dasitzt, den Gesprächen und dem Gelächter lauscht, die aus dem ebenfalls geöffneten Fenster nebenan zu ihr herüber drängen, und sich vorstellt, sie wäre auch eingeladen. Ich bin die, die aufspringt und zur Wohnungstür huscht, wenn sie mitbekommt, wie sich Freunde verabschieden. Die kurz darauf durch den Türspion lugt und andere Leute beneidet, um ihre Samstagabende und ihr ganzes unbekümmertes, freies Leben.
Ich weiß nicht, wie man normal ist, aber dafür weiß ich eins: ich weiß, wozu Menschen fähig sein können. Und ich habe Angst. Die Vergangenheit holt und zerfetzt mich. Wir spielen Gericht."
Nadja, Seite 111/112.
Spätestens ab der Passage konnte ich, mal wieder, nur denken und sagen" wow"
Etwas anderes fiel mir dazu nicht ein.
Keine andere Autorin schafft es, mich auf Gefühlsebene so abzuholen, mich authentisch ergriffen zu machen. Ich lese viel, sehr sehr viel, aber ich muss selten so schlucken und teilweise fast weinen, fühle mich selten so berührt.
Das liegt einerseits daran, dass die Charaktere so nah sind, ich sehr gut mitfühlen kann und fast flüstern könnte "ja, das weiß ich auch".
Zum anderen liegt es an gekonnten Verbindungen der einzelnen Handlungsebenen, vielen, vielen Cliffhangern, angenehm kurzen Kapiteln und eben den Themen. Hier geht es ums Thema Schuld, und doch auch noch um so viel mehr.
Inhaltlich kann ich nicht viel sagen, da ich nicht spoilern möchte und vom großen Ganzen eigentlich nicht viel verraten mag.
Ich kann nur sagen, wenn ihr keinen blutigen 0/8/15- Thriller erwartet, sondern tiefer gehen mögt, wenn ihr den Schreibstil mögt und keine bloße Unterhaltung möchtet, sondern ergriffen und berührt werden, dann lest dieses Buch.
Man kann darüber streiten, ob es eventuell ein bisschen zu viele Handlungsebenen gibt... Für mich war es passend, perfekt, so wie es ist. Anders als Liebeskind, aber genauso gut. Man muss es mögen.
Ich sage danke an die liebe Romy Hausmann für dieses Buch und freue mich ganz arg auf die Nächsten ♥️.
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