Von der Autorin las ich bislang nur "Anonym" und schrieb in der Rezension: "Stark angefangen und noch stärker nachgelassen".
Dies würde hier bei "Stille blutet" aber nicht passen, denn der Roman tümpelte schon von Anfang an vor sich hin. Von atemloser Spannung leider keine Spur.
Keiner der Charaktere kann richtig überzeugen, jeder erfüllt sein Klischee: Die strahlend schöne, intrigante, aber recht unbegabte Nachrichtensprecherin, die Karriere machen möchte, indem sie mit ihrem Chef schläft und alle in ihrem Umfeld manipuliert; ihr Ex-Freund Tibor Glaser, gutaussehend, wohlhabend, ein Frauenschwarm; Fina, unsere Ermittlerin, von Selbstzweifeln geplagt, da sie in einer Männerdomäne ihre Frau stehen muss und sich wenig attraktiv findet ....
Natürlich hat unsere Ermittlerin nie was zum Essen im Kühlschrank und lebt von alten Resten und einem Glas Wein - das kennt man aus allen Krimis. Nie ist Zeit zum Einkaufen... Natürlich wird im Roman getrunken, dass sich die Balken biegen ... Natürlich wimmelt es von unglaubwürdigen Zufällen und Vorkommnissen, aber leider kommt wirklich null Spannung auf. Es wird so viel gemutmaßt, so viel zerredet, so vieles im Roman führt zu gar nichts - einfach kein Pageturner, nicht einmal eine gemütliche Kriminalgeschichte à la Agatha Christie.
Warum Tibor von Anfang an selbst so viel mit ermittelt, sich einmischt, sich in Gefahr bringt, und das für eine Ex-Freundin, die er nie richtig liebte (so seine Aussage), bleibt auch ein Rätsel. Er hat vor 2 Monaten Schluß gemacht, aber jetzt bringt er sich unablässig in Gefahr - warum denn um Himmels Willen ?
Was einzig noch überzeugen kann, ist das Verhalten der "asozialen Medien" und den Druck, den sie auf Betroffene, ihr Privat- und Berufsleben ausüben können. Doch auch darüber habe ich schon intensiver und berührender in anderen Thrillern gelesen.
Und dann das Ende: Da hoffte man auf den Knall mit "Aha"-Effekt, aber die Auflösung sorgte für noch mehr Verwirrung: Warum das Ganze und wie haben die/der Täter*in das wirklich so professionell organisieren können ? Was sollte das überhaupt ? Wie schon einige Rezensenten schrieben: Der ursächliche Grund bleibt schwammig. Denn einen bzw mehrere Morde so zu planen und dann durchzuführen wie im Roman, dafür braucht es schon einen klugen "Mastermind".
Hier aber ist die Auflösung absolut nicht zufriedenstellend, sondern konstruiert, einfach herbeigeredet und läßt einen ratlos zurück.
Fazit: Ein ganz schwacher Roman, der den Namen "Krimi" eigentlich nicht verdient, weil so wenig passiert und nichts, absolut nichts, die Geschichte vorantreibt. Eine große Enttäuschung.
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dieleseratz
"Ein trauriges Ereignis droht demnächst die Medienlandschaft zu erschüttern" (S. 8)
Recensito in Germania 🇩🇪 il 5 settembre 2022Niederrheiner
Ist das tatsächlich ein Buch von Ursula Poznanski
Recensito in Germania 🇩🇪 il 9 ottobre 2022
Kater
Es war nicht sehr gescheit von mir.....
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