Als ich meiner Frau heute Morgen beim Frühstück die Handlung des Buches erzählen wollte, habe ich mich hoffnungslos verheddert. Dabei ist die Rahmenhandlung schnell erzählt: Ein Doktorand macht den Lagerort von Briefen des Dramatikers Gellmann ausfindig und stößt beim Sichten der Dokumente auf ein unveröffentlichtes Manuskript eines verstorbenen Schriftstellerkollegen von Gellmann. Er bringt das Manuskript in seinen Besitz und wird in Gewissensnöte gestürzt, ob er es verwenden soll oder nicht.
Diese Rahmenhandlung ist in eine äußerst komplizierte Familiengeschichte eingebettet, deren zeitlicher Bogen von 1865 bis 2007 reicht. In schnellen Schnitten eilt die Autorin zwischen den verschiedenen Epochen hin und her. Das ist faszinierend zu lesen, auch wenn es mir schwerfiel, alle Namen richtig zu behalten und zuzuordnen.
Alles in Allem ein sehr gut lesbares Buch. Besonders die Abschnitte über den ersten Weltkrieg und die Zeit danach fand ich inhaltlich interessant, da dies eine Epoche ist, die im Geschichtsunterricht ausgespart ist.
In diesem Buch sind auch autobiographische Details der Autorin verarbeitet. Aber auch ohne genau zu wissen wer Nicolas Born (der Vater der Autorin) war, ist das Buch mit großem Gewinn zu lesen. Das Buch steht für sich selbst als ein wichtiger Roman. Sehr empfehlenswert.
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